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Energetische Sanierung 2025

Energetische Sanierung 2025 Was die neue EU-Gebäuderichtlinie für Haus­­besitzer bedeutet

Mit dem Inkrafttreten der überarbeiteten EU-Gebäuderichtlinie (EPBD) am 28. Mai 2024 rückt die energetische Sanierung vom „nice to have“ zum handfesten Pflichtprogramm: Alle Mitgliedstaaten müssen die Vorgaben bis Ende 2026 in nationales Recht übertragen – und damit Millionen Gebäude Schritt für Schritt in Richtung Null­emission führen.

Was verlangt die Richtlinie konkret?

Schärfere Effizienz­klassen: Wohngebäude sollen ihren Energiebedarf bis 2030 um 16 %, bis 2035 um 20–22 % senken.
55% dieser Einsparungen müssen durch Renovierung der Wohngebäude mit der schlechtesten Energieeffizienz erzielt werden. 

Solar- und Lade­infra­struktur: Geeignete Dachflächen sind künftig mit PV-Anlagen zu belegen; größere Parkplätze brauchen E-Ladepunkte.

Doch wie stemmt man das finanziell – ohne gleich die Sparkasse zu plündern? Im Folgenden ein kompakter Überblick, wie Sie in der Steiermark 2025 die passenden Geldquellen kombinieren.

1 | Förderlandschaft auf einen Blick

Bundesebene

  • Sanierungsbonus: Die beliebten Bundeszuschüsse für Heizungstausch und thermische Hülle sind derzeit ausgereizt; neue Anträge warten auf ein politisches „Re-Start-Signal“. Wer 2024 noch registriert hat, behält jedoch sein Kontingent. wohnnet.at

  • Handwerkerbonus: Nach wie vor geltend; erstattet einen Teil der reinen Arbeitskosten, wenn Rechnungen die formalen Kriterien erfüllen – ideal für punktuelle Maßnahmen wie Fenstertausch oder Dämm­arbeiten.


Land Steiermark

  • Wohnhaussanierung & Revitalisierung – die „große steirische Wohnraumoffensive“ bündelt mehrere Schienen von der kleinen Teilsanierung bis zur denkmalgerechten Revitalisierung. Ziele sind Klimaschutz, leistbares Wohnen und Ortskern­belebung.wohnbau.steiermark.at

  • Umfassende energetische Sanierung – nicht rückzahlbarer Zuschuss, pro Projekt prozentual an den förderbaren Kosten orientiert (bis zu rund einem Drittel). verwaltung.steiermark.at

  • Photovoltaik‐Doppelnutzung & weitere Energie-Programme – spezielle Calls fördern PV-Anlagen auf Carports, Fassaden oder in Kombination mit Begrünung. verwaltung.steiermark.at

2 | Welche Finanzierung passt zu welchem Vorhaben?

 

Vorhaben (Beispiele) Förder-Schiene Ergänzende Kreditform
Einzelmaßnahmen (z. B. Fenster, Dach, Fassadenteile) Kleine Sanierung + Handwerkerbonus Kurzfristiger Sanierungskredit oder Bauspardarlehen
Vollsanierung (Hülle, Technik, PV) Umfassende energetische Sanierung & ggf. PV-Call „Green Mortgage“ mit langer Fixzinsphase
Heizungstausch allein Bundes-Heizungstausch (Sondercall) EEKredit mit tilgungsfreier Anlaufphase
Denkmal / Altstadthaus Revitalisierung (Land) + Kultureller Erhalt (Bund) Kombi aus Förderdarlehen & Bankkredit


3 | So bauen Sie Ihren Finanzierungs-Mix auf

  1. Digitale Bestandsaufnahme
    Eine genaue Bestandsaufnahme bildet die Grundlage für Planung, Bankgespräche und Förderanträge.

  2. Förderpotenziale ausschöpfen
    Prüfen Sie zuerst die stapelbaren Zuschüsse (Bund → Land → Gemeinde). Wichtig ist die Reihenfolge: Manche Landesprogramme verlangen eine Bundes­einreichbestätigung als Beilage.

  3. Grünen Kredit auswählen
    Manche Banken bieten zweckgebundene „Green Home“-Darlehen mit Zins­nachlässen oder Boni bei nachweislicher CO₂-Reduktion. Fest­zins über 15 Jahre gibt Planungssicherheit; variable Tranche kann von sinkenden Leitzinsen profitieren.

  4. Cash-Flow optimieren
    Kombinieren Sie Energieersparnisse (Wärmepumpe + PV-Eigenstrom) mit Förderzuschüssen als „fiktive Tilgung“: Die künftige Reduktion bei Strom- und Heizkosten kann einen Teil der Kreditrate puffern.

  5. Dokumentation & Kontrolle
    Förderstellen verlangen lückenlose Rechnungs- und Baubegleitdokumentation – hier zahlt sich ein digitales Bautagebuch aus. 


5 | Fazit

Steiermark bietet 2025 ein breites Förderspektrum für private Bestandsbauten – vom einzelnen Fenstertausch bis zur ganzheitlichen Zero-Emission-Sanierung. Wer digitale Planung, gestaffelte Förderanträge und maßgeschneiderte Green-Kredite kombiniert, macht die Modernisierung nicht zum Kostenrisiko, sondern zur kalkulierbaren Investition in Wohnkomfort, Klimaschutz und Immobilienwert.

 

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